Südafrika ist einzigartig und ein Land voller Kontraste und Gegensätze. Es ist vor allem bei Backpackern sehr beliebt. Nach erfolgreichem Studienabschluss hat mein Mann im Juni 2014 dieses aufregende Land mit dem Rucksack erkundet. Seine persönlichen Erfahrungen sind in diesem Blogeintrag wiedergegeben.
In Südafrika wird mit der Landeswährung, dem südafrikanischen Rand bezahlt. Die Umrechnung in Euro kann man mit einem beliebigen Währungsrechner machen. Generell ist Südafrika ein eher preiswertes Land. Speisen, Getränke und Übernachtungen sind – im Vergleichen zum deutschen Niveau – deutlich günstiger. Ein Abendessen für 2 Personen ist teilweise mit umgerechnet 5€ möglich. Vorausgesetzt man hat keine großen Ansprüche. Ebenso verhält es sich bei den Übernachtungspreisen in Hostels. Bewährt hat sich der Besitz einer Kreditkarte. Geldabheben am anderen Ende der Welt ist nämlich mit der deutschen EC-Karte gar nicht so einfach. Kreditkarten haben die Eigenschaft, dass man (fast) überall auf der Welt sein Geld abheben kann und sie als Zahlungsmittel weitgehend akzeptiert werden.
Die Garden-Route erstreckt sich von Kapstadt im Südwesten bis nach Durban im Osten
BILD 1: Bo Kaap ist ein kleiner und sehr alter und bunter Stadteil von Kapstadt. Alle Häuser sind verschiedenfarbig.
BILD 2: Unglaublich aber wahr: Sogar Pinguine leben in Südafrika. In Boulders Beach (etwas südlich von Kapstadt) sind diese putzigen Exoten zu bewundern. In Anbetracht der geographischen Lage ist das aber nicht sehr verwunderlich, denn Südafrika und die südlich gelegene Antarktis wird "nur" durch den Atlantik getrennt.
Im Winter flüchten die Pinguine den eisigen Temperaturen des Südpols und überwinter in Südafrika
So putzig die kleinen Kerlchen auch sind, mit der Hand sollte man diese nicht füttern. Ihre Schnäbel sind spitz und können unschöne Narben auf der Handfläche hinterlassen.
BILD 3: Der Tafelberg, eines der Wahrzeichen von Kapstadt. Leider aufgrund der Wetterlage nicht zugänglich gewesen. Im Juni ist auf der Südhalbkugel Winter ;-)
BILD 4: Das weltbekannte Kap der Guten Hoffnung darf natürlich nicht fehlen. Das Kap befindet sich südlich von Kapstadt.
Eine ganz besondere Erfahrung war eine Tour durch ein Township durch mit einem erfahrenem Guide. Als Townships werden die Armenviertel der Städte bezeichnet. Diese werden überwiegend von der schwarzen Bevölkerung bewohnt. Generell gilt: Niemals auf eigene Faust die Townships betreten. Die Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden ist sehr hoch.
Bei geführten Touren von Agenturen ist das Risiko sehr gering, da die Bewohner auch vom Tourismus profitieren und sich daher friedlich verhalten. Man darf sogar einige Häuser betreten. Die Bewohner waren sehr nett. Aus Respekt vor den Bewohner des Townships wurden keine Fotos gemacht.
Absolutes Highlight war der Spaziergang mit echten Löwen. Der Löwenspaziergang fand in einem Park in der Nähe von Mossel Bay unter Aufsicht von erfahrenen Guides statt. Allerdings auf eigene Gefahr!
Mein Mann hat den Spaziergang ohne gefressen werden überstand ;-)
Shark Cage Diving: Der weiße Hai bewegt sich nur wenige Zentimeter vor dir durchs Wasser. Geschützt ist man nur durch einen Metallkäfig. Der Hai wird dabei von der Crew durch eine Fischsuppe angelockt und hat keine Scheu vor den Menschen im Käfig. Einmal hat der Hai mit voller Breitseite den Käfig gerammt. Nichts für schwache Nerven, aber eine imposante Erfahrung.
Am Ende des Garden Route National Park wartet ein wunderschöner Wasserfall in entspannter Atmosphäre. Auf den großen Steinen bietet sich das Sonnen und Krafttanken vor dem Rückweg geradezu an. Trampelfade als Wanderwege in dschungelartiger Vegetation. Neben Vögel und Affen findet man hier allerdings keine anderen größeren Tiere. Die Bucht in der Nähe von Knysna. Im Vergleich zum eher rauen Atlantik, zeigt sich der indische Ozean deutlich einladender und vor allem wärmer.
Elephant Sanctuary: Etwas abseits von Plettenberg Bay befindet sich ein Sanatorium für alte Elefanten. Das Sanatorium finanziert sich auch dadurch, dass Elefantenspaziergänge für Touristen angeboten werden. Das war auch eine ganz besondere Erfahrung für meinen Mann. Während des Spaziergang hält der Elefant nämlich "Händchen" mit seinem Rüssel. Das kostet natürlich erstmal Überwindung und ist eine sehr feuchte Angelegenheit. Das Händchen-Halten ist für den Elefanten nämlich die Orientierung, ob schneller, oder langsamer gegangen werden soll.
Der Elefant hat nämlich ein ordentliches Gewicht und man möchte keineswegs den Fuß zu spüren bekommen.
Trotz der enormen Körpermasse, die einem auf Schritt und Tritt verfolgt, war dies eine sehr bereichernde Erfahrung mit einem sehr anmutigem Tier.
Fast überall anzutreffen: Paviane. Vorsicht bissig und sehr neugierig (Auf das Gepäck achten, sonst ist es weg)
Surfer Paradies und Hot-Spot für alle Enthusiasten: Jeffries Bay
Gqeberha (bis 2021 Port Elizabeth) war die letzte größere Stadt auf der Reise. Die Stadt hat einige sehr schöne alte Bauten aus der Kolonialzeit vorzuweisen und war insgesamt sehr schön und sauber.
Der Addo-Elephant-Park ist der kleine Bruder des deutlich größeren und bekannteren Krüger-Nationalparks. Der Park liegt etwas nördlich von Gqeberha. Für den Besuch des Parks sollte man einen ganzen Tag einplanen.
Der Park darf nur mit einem PKW befahren werden. Da der Park doch sehr weitläufig ist und die Tierdichte nicht mit einem Zoo vergleichbar ist, empfiehlt es sich einen Tourguide zu buchen. Dieser kennt den Park und die Gewohnheiten der Tiere. Beispielsweise sind die Tiere zu unterschiedlichenn Tageszeiten an verschiedenen Orten. Daher ist es ratsam, sich auf die Erfahrungswerte des Guides zu verlassen. Mein Mann hat eine Tour gebucht und war begeistert.
Im Park selbst gibt es eine vielzahl an Tieren. Die Big 5, bestehend Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffeln bilden die Hauptattraktion. Allerdings sind vor allem die Leoparden sehr scheu und sehr selten zu sehen. Im Schnitt kann man mit 2 der 5 Tierarten rechnen. Giraffen sucht man hier allerdings vergebens, da diese nicht in Südafrika heimisch sind.
Mein Mann konnte sogar drei der Big Five hautnah erleben: Elefanten und Büffel sieht man aufgrund der hohen Anzahl fast immer. Unvergesslich wird ihm vor allem der Raubzug einer Löwin bleiben. Der Guide hatte im Gestrüpp eine Löwing ausgemacht. Diese hat sich an ein Warzenschwein herangepirscht. Nach einigen Minuten des Ausharren hat die Löwin ihr Opfer erlegt. Unter entsetzlichen Schreien hat das Warzenschwein erfolglos um sein Leben gekämpft. Leider hat der Kampf hinter einem Busch stattgefunden. Jedoch konnte nach einigen Minuten, nachdem der Guide den Motor ausgestellt hat, hören, wie die Löwin die Knochen das Warzenschweins gebrochen hat. Ein makaberes Geräsch. Aber ein ganz normaler Vorgang in der Tierwelt Südafrikas.
Südafrika befindet sich am südlichen Ende von Afrika und bildet mit dem Kap der Guten Hoffnung den südlichsten Punkt von Afrika.
Südafrika hat einiges zu bieten. Neben den Großstädten wie Kapstadt, Port Elizabeth und Durban mit ihren Wurzeln in der Kolonialzeit verfügt das Land über eine große Artenvielfalt in Flora und Fauna. Gerade die großen Parks wie der Krüger-Nationalpark und der Addo-Elefant-Park locken mit Safariabenteuern und den Big-Five. Auch Pinguine beheimatet Südafrika.
Neben der Tierwelt ist auch die Landschaft sehr vielfältig. Von den höheren Lagen mit Weinbergfeeling im Westen des Landes überzeugt vor allem die Garden-Route mit ihrem tropischen Klima am indischen Ozean. Die Garden-Route erstreckts sich von Kapstadt bis Gqebera.
Südafrika ist am schnellsten mit dem Flugzeug zu erreichen. Die meisten größeren Städte unterhalten Flughäfen. Die meisten Flüge gehen über Dubai mit entsprechendem Zwischenstopp. Die Flugdauer pro Etappe beträgt ca. 6 Stunden. Somit ist die An- und Abreise relativ human. Ein weiterer Vorteil ist die gleiche Zeitzone. Deutschland und Südafrika befinden sich etwa auf dem gleichen Längengrad, sodass keine Zeitverschiebung vorliegt.
Da sich Südafrika auf der Südhalbkugel befindet, muss zwingend der Reisezeitraum berücksichtigt werden. Denn wenn bei uns der Sommer mit temperamentvollen heißen Tagen hervorsticht, ist in Südafrika exakt das Gegenteil der Fall. Nämlich Winter. Wobei der Begriff „Winter“ in Südafrika nicht mit dem deutschen Winter verglichen werden. Denn Winter bedeutet in Südafrika, dass es im Schnitt „eisige“ 15°C hat. Also aus deutscher Sicht nicht wirklich ein Winter. Einige Vorteile hat das Reisen im Winter:
Linksverkehr (Wie in den meisten ehemaligen britisch besetzten Ländern)
Anfgangs eine herausfordernde Umstellung für Fahrer und Beifahrer. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran. Bei der Wahl des Mietwagens ist ein PKW mit Automatik keine schlechte Entscheidung.
Geschichtliche Einordnung: Südafrika ist ein Land mit starken Kontrasten. Der Großteil der schwarzen Bevölkerung lebt historisch bedingt überwiegend in ärmlichen Verhältnissen in sogenannten Townships. Das sind die ärmeren Stadtteile mit überwiegen primitiven Bauten wie Wellblechhütten. Generell sollte man niemals allein die Townships erkunden. Die Wahrscheinlichkeit dabei ausgeraubt und oder verletzt zu werden ist sehr hoch. Um einen Einblick von der Lebensweise in den Townships zu bekommen, bieten einige Veranstalter Führungen in Gruppen an. Diese sind bei seriösen Anbietern auch ungefährlich. Die weiße Bevölkerungsschicht lebt abgegrenzt von den Townships in ihren eigenen Stadtteilen. Aufgrund des starken sozialen Gefälles ist auch die Kriminalitätsrate in Südafrika enorm hoch und darf nicht unter- aber auch nicht überschätzt werden. Alle Häuser in den weißen Bezirken sind mit hohen Mauern und teilweise Stacheldraht gesichert. Alle Fenster sind vergittert. Meine Persönliche Erfahrung: Trotz der latenten Gefahren in Südafrika habe ich mich dennoch kaum unsicher gefühlt, wenn man sich an die Verhaltensregeln hält:
Da in Südafrika noch Fälle von Hepatis A auftreten können, empfiehlt sich eine Impfung. Achtung: Es sind mehrere Impfungen über mehrere Monate bis zur Immunisierung notwendig.
Hepatitis A kommt vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten vor. Daher gilt grundsätzlich die Regel: Boil it, or cock it, or heat it, or forget it! Bei Hepatitis A handelt es sich um eine Durchfallerkrankung, welche in den meisten Fällen behandelt werden muss. Hier ist eine Reisekrankenversicherung absolut empfehlenswert.